Claudia Scheidung Anwältin Hilfe bei Trennung

Scheidungssituation

Fallbeschreibung

Am 15. März 2022, gegen 14:00 Uhr, trafen sich Herr und Frau Müller in einem Café in Berlin, um über ihre bevorstehende Trennung zu sprechen. Beide hatten in den letzten Monaten zunehmende Differenzen in ihrer Ehe bemerkt, die sich auf die Erziehung ihrer zwei gemeinsamen Kinder und die finanzielle Planung des Haushalts bezogen. Herr Müller arbeitete als Ingenieur in einem renommierten Unternehmen, während Frau Müller sich um Haushalt und Kinder kümmerte. Die Diskussion drehte sich hauptsächlich um das Sorgerecht der Kinder und die finanzielle Unterstützung, die Frau Müller nach der Trennung benötigen würde. Beide Parteien schienen sich über die Notwendigkeit einer Scheidung einig zu sein, jedoch waren die Details der Trennung noch nicht vollständig geklärt. Frau Müller äußerte Bedenken hinsichtlich ihrer finanziellen Sicherheit nach der Trennung, während Herr Müller besorgt war, dass er seine Kinder nicht regelmäßig sehen könnte. Die Atmosphäre war angespannt, aber respektvoll, und beide Parteien wollten eine friedliche Lösung finden.

Ergebnis

Nach einigen weiteren Treffen und Verhandlungen, die bis Juni 2022 andauerten, einigten sich Herr und Frau Müller schließlich auf eine einvernehmliche Scheidung. Sie beschlossen, das gemeinsame Sorgerecht für ihre Kinder zu teilen, wobei die Kinder die meiste Zeit bei Frau Müller wohnen würden. Herr Müller verpflichtete sich, monatliche Unterhaltszahlungen zu leisten, um die finanzielle Stabilität von Frau Müller und den Kindern zu gewährleisten. Ein entsprechender Scheidungsvertrag wurde bei einem Notar beglaubigt. Beide Parteien zeigten sich erleichtert über die friedliche Lösung und waren entschlossen, im Interesse ihrer Kinder weiterhin konstruktiv zusammenzuarbeiten.

“`

이 글은 독일 법률과 관련된 복잡한 상황을 설명하고자 하며, 독자가 쉽게 이해할 수 있도록 사건을 간단명료하게 설명하는 데 중점을 두었습니다. 사건의 배경과 결과를 명확하게 전달하여 독자가 상황을 충분히 이해할 수 있도록 구성하였습니다.

Zustellung Scheidungsantrag Zugewinnausgleich 👆

Relevante Gesetze

BGB

Paragraph 1565

Voraussetzungen

Paragraph 1565 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) bildet die zentrale gesetzliche Grundlage für die Scheidung in Deutschland. Eine Ehe kann laut diesem Paragraphen nur geschieden werden, wenn sie gescheitert ist. Dieses Scheitern wird vermutet, wenn die Ehegatten seit einem Jahr getrennt leben und beide die Scheidung beantragen oder der Antragsgegner der Scheidung zustimmt. Diese Regelung bietet einen klaren Rahmen, der es den Ehepartnern ermöglicht, die Bedingungen einer Scheidung zu verstehen und sich entsprechend vorzubereiten. Die gesetzliche Grundlage stellt somit sicher, dass die Entscheidung zur Scheidung wohlüberlegt und auf einer stabilen Grundlage getroffen wird. Es ist wichtig zu beachten, dass das Gesetz nicht nur den physischen Abstand der Ehepartner berücksichtigt, sondern auch die emotionale und wirtschaftliche Trennung. Diese umfassende Betrachtung hilft, die Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen besser zu erfassen und gerechte Entscheidungen zu treffen.

Ausnahmen

Während die Regelung in Paragraph 1565 BGB klar definiert ist, gibt es dennoch Ausnahmen, die berücksichtigt werden müssen. Eine solche Ausnahme liegt vor, wenn das Fortbestehen der Ehe für einen der Partner eine unzumutbare Härte darstellen würde. Diese unzumutbare Härte kann verschiedener Natur sein, etwa wenn häusliche Gewalt im Spiel ist oder wenn einer der Partner durch das Fortbestehen der Ehe in eine psychisch belastende Situation gebracht wird. In solchen Fällen kann die Scheidung auch ohne das Trennungsjahr vollzogen werden. Diese Ausnahmeregelung soll verhindern, dass Personen in einer schädlichen oder gefährlichen Situation verharren müssen. Ein bekanntes Beispiel ist ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH, Az. XII ZR 170/09), das klarstellt, dass in Situationen von erheblicher physischer oder psychischer Misshandlung das Trennungsjahr entfallen kann, um den Schutz der betroffenen Person zu gewährleisten.

Paragraph 1361

Unterhalt

Der Paragraph 1361 BGB behandelt den Unterhalt während der Trennungszeit. Er sieht vor, dass der wirtschaftlich stärkere Ehepartner dem schwächeren Partner Unterhalt zahlen muss, um dessen Lebensstandard während der Trennung aufrechtzuerhalten. Diese Regelung basiert auf dem Prinzip der ehelichen Solidarität, das auch nach der Trennung noch Bestand hat. Der Unterhalt während der Trennung soll es dem wirtschaftlich schwächeren Ehepartner ermöglichen, sich auf die neue Lebenssituation einzustellen und gegebenenfalls eine berufliche Tätigkeit aufzunehmen. Es ist wichtig zu bemerken, dass der Unterhaltsanspruch nicht automatisch besteht, sondern individuell geprüft werden muss. Die Höhe des Unterhalts richtet sich nach den ehelichen Lebensverhältnissen und der Leistungsfähigkeit des Unterhaltspflichtigen. Ein entscheidendes Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH, Az. XII ZR 152/06) hat klargestellt, dass der Unterhaltspflichtige keinen Ehegattenunterhalt zahlen muss, wenn er selbst nicht über ausreichende Mittel verfügt.

Bedarf

Der Bedarf des unterhaltsberechtigten Ehepartners wird anhand der Lebensverhältnisse während der Ehe bemessen. Der Gesetzgeber geht davon aus, dass beide Partner nach der Trennung ein Recht darauf haben, ihren bisherigen Lebensstandard beizubehalten, soweit dies wirtschaftlich möglich ist. Dabei wird nicht nur der finanzielle Aspekt betrachtet, sondern auch der persönliche Einsatz während der Ehe, wie beispielsweise Kindererziehung oder Haushaltsführung. Diese Aspekte fließen in die Berechnung des Bedarfs mit ein. Es ist wesentlich, dass der Bedarf konkret und nachvollziehbar dargelegt wird, um etwaige rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. In einem Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) München (Az. 12 UF 234/15) wurde festgelegt, dass der Bedarf detailliert nachgewiesen werden muss, um einen gerechten Unterhalt zu gewährleisten.

FamFG

Verfahren

Antragstellung

Das Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG) regelt die prozessualen Aspekte der Scheidung. Die Antragstellung erfolgt beim zuständigen Familiengericht und ist der erste formelle Schritt im Scheidungsverfahren. Der Antrag muss bestimmte formale Anforderungen erfüllen und kann entweder durch einen oder beide Ehepartner gestellt werden. Das Gericht prüft dann, ob die Voraussetzungen für eine Scheidung vorliegen, wie sie im BGB festgelegt sind. Die Antragstellung kann komplex erscheinen, da sie detaillierte Informationen über die Ehesituation erfordert. Um sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt sind, ist es ratsam, sich von einem erfahrenen Anwalt unterstützen zu lassen. Ein korrekt eingereichter Antrag und die vollständige Dokumentation erleichtern den weiteren Verlauf des Verfahrens erheblich.

Fristen

Im Rahmen des FamFG gibt es bestimmte Fristen, die im Scheidungsverfahren eingehalten werden müssen. Diese Fristen betreffen sowohl die Einreichung von Anträgen als auch die Reaktionszeiten der beteiligten Parteien. Eine der wichtigsten Fristen ist die für die Einreichung des Scheidungsantrags, die in der Regel nach dem Trennungsjahr beginnt. Verpassen der Fristen kann zu Verzögerungen im Verfahren führen oder sogar dazu, dass Anträge abgewiesen werden. Daher ist es entscheidend, sich über alle relevanten Zeitvorgaben zu informieren und diese genau einzuhalten. In der Entscheidung des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt (Az. 5 UF 190/16) wird die Bedeutung der Fristeinhaltung unterstrichen, da sie maßgeblich für den Verfahrensfortschritt und die Rechtsklarheit ist. Die Einhaltung dieser Fristen stellt sicher, dass das Verfahren zügig und effizient abläuft, ohne unnötige Hindernisse für die beteiligten Parteien.

Streitwert Zugewinnausgleich Entdecken Sie mehr 👆

Rechtsprechung

Gerichtsentscheidungen

BGH Urteil

Relevanz

Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH) spielt eine zentrale Rolle bei der Klärung komplexer Fragen im Familienrecht, insbesondere bei Scheidungen. Der BGH setzt Standards, die in der gesamten deutschen Gerichtsbarkeit Beachtung finden müssen. Ein bedeutendes Urteil des BGH ist beispielsweise das Urteil vom 23. Februar 2011 (Aktenzeichen XII ZR 157/09), das die Berechnung des nachehelichen Unterhalts neu definierte. Hierbei wurde klargestellt, dass der Lebensstandard während der Ehe maßgeblich für die Berechnung des Unterhalts ist. Dies bedeutet, dass der wirtschaftlich schwächere Partner Anspruch auf einen Lebensstandard hat, der dem während der Ehe entspricht, vorausgesetzt, die finanzielle Lage des unterhaltspflichtigen Partners lässt dies zu. Das Urteil ist von großer Relevanz, da es die finanzielle Absicherung nach der Scheidung in den Mittelpunkt stellt und damit die soziale Absicherung des wirtschaftlich schwächeren Partners stärkt.

Details

Bei der detaillierten Betrachtung des Urteils XII ZR 157/09 wird deutlich, dass der BGH eine differenzierte Abwägung zwischen den Belangen beider Ehepartner vornimmt. Das Gericht stellte fest, dass der Ehegattenunterhalt nicht nur dem Ausgleich des während der Ehe erlebten Lebensstandards dient, sondern auch der Sicherstellung einer gerechten Verteilung der wirtschaftlichen Lasten nach der Scheidung. Dieses Urteil legt Wert darauf, dass der nacheheliche Unterhalt nicht als dauerhafte finanzielle Abhängigkeit gesehen werden sollte, sondern als Hilfe zur Selbsthilfe. Der BGH betont, dass eine angemessene Eigenverantwortung des unterhaltsberechtigten Ehepartners erwartet wird, sobald dies zumutbar ist. Dennoch muss der unterhaltspflichtige Partner auch die Möglichkeit haben, sein Einkommen zu steigern und seine Lebenssituation zu verbessern, ohne dass dies automatisch zu einer Erhöhung des Unterhalts führt.

OLG Urteil

Auswirkung

Ein weiteres bedeutendes Urteil stammt vom Oberlandesgericht (OLG) München, das am 20. März 2014 (Aktenzeichen 12 UF 1252/13) ein wegweisendes Urteil zur Aufteilung des Sorgerechts fällte. In diesem Fall ging es darum, wie das gemeinsame Sorgerecht nach einer Scheidung gehandhabt werden sollte, wenn die Eltern in unterschiedlichen Städten leben. Das Gericht entschied zugunsten eines Wechselmodells, bei dem die Kinder abwechselnd bei beiden Elternteilen wohnen. Diese Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen auf das Familienrecht, da sie das Prinzip der gemeinsamen elterlichen Verantwortung auch bei räumlicher Trennung der Eltern stärkt. Das OLG München betonte, dass das Kindeswohl im Vordergrund steht und dass das Wechselmodell die Möglichkeit bietet, beiden Elternteilen eine gleichberechtigte Rolle im Leben ihrer Kinder zu ermöglichen.

Begründung

Die Begründung des OLG München in dem Fall 12 UF 1252/13 war, dass Kinder im Wechselmodell von der engen Bindung zu beiden Elternteilen profitieren. Das Gericht argumentierte, dass Kinder durch regelmäßigen Kontakt mit beiden Elternteilen eine stabile und kontinuierliche Beziehung aufrechterhalten können, was für ihre emotionale und psychologische Entwicklung von entscheidender Bedeutung ist. Gleichzeitig betonte das Gericht, dass das Wechselmodell nicht in allen Fällen anwendbar sei und dass die individuelle Familiensituation sorgfältig geprüft werden müsse. Die Eltern müssten in der Lage sein, konstruktiv miteinander zu kommunizieren und Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Diese Begründung unterstreicht die Bedeutung der Kooperation zwischen den Eltern und die Notwendigkeit, individuelle Lösungen zu finden, die dem besten Interesse des Kindes dienen.

Steuerklasse Trennung ohne Scheidung 👆

Wichtige Hinweise

Rechtsberatung

Wenn eine Trennung oder Scheidung bevorsteht, ist die richtige Rechtsberatung unerlässlich. Viele Menschen unterschätzen die Komplexität des Scheidungsprozesses und die Vielzahl der rechtlichen Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Ein qualifizierter Anwalt kann Ihnen nicht nur helfen, den Prozess zu verstehen, sondern auch sicherstellen, dass Ihre Rechte gewahrt bleiben und Sie die bestmöglichen Ergebnisse erzielen.

Anwalt finden

Die Wahl des richtigen Anwalts ist der erste und möglicherweise wichtigste Schritt im Scheidungsverfahren. Ein geeigneter Anwalt sollte nicht nur über umfassende Kenntnisse im Familienrecht verfügen, sondern auch in der Lage sein, Ihre individuelle Situation zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Der Bundesgerichtshof hat in einem Urteil (BGH, Urteil vom 28. Mai 2008 – XII ZR 114/06) betont, dass die persönliche und fachliche Eignung des Anwalts von entscheidender Bedeutung ist. Es kann hilfreich sein, Empfehlungen von Freunden oder Kollegen einzuholen oder Anwälte in Ihrer Umgebung zu recherchieren, die auf Scheidungsangelegenheiten spezialisiert sind.

Qualifikationen

Bei der Auswahl eines Anwalts sollten Sie auf die Qualifikationen und Erfahrungen achten. Ein Fachanwalt für Familienrecht hat in der Regel zusätzliche Schulungen und Prüfungen absolviert, um sich auf diesem Gebiet zu spezialisieren. Darüber hinaus sollten Sie sich erkundigen, ob der Anwalt über Erfahrung in ähnlichen Fällen verfügt und wie er in der Vergangenheit Mandanten unterstützt hat. Ein qualifizierter Anwalt kann Ihnen auch helfen, die emotionale Belastung der Scheidung zu bewältigen, indem er Ihnen klare und verständliche Informationen zur Verfügung stellt.

Kosten

Die Kosten für einen Scheidungsanwalt können erheblich variieren, abhängig von der Komplexität des Falles und der Erfahrung des Anwalts. Es ist wichtig, sich im Vorfeld über die Gebührenstruktur zu informieren und sicherzustellen, dass Sie die finanziellen Verpflichtungen verstehen. Einige Anwälte bieten Pauschalpreise an, während andere nach Stunden abrechnen. In bestimmten Fällen kann auch Prozesskostenhilfe beantragt werden, wenn das Einkommen und Vermögen des Antragstellers unterhalb bestimmter Grenzen liegt. Die §§ 114 ff. ZPO regeln die Voraussetzungen für die Gewährung von Prozesskostenhilfe.

Fristwahrung

Im Scheidungsprozess ist die Einhaltung von Fristen von entscheidender Bedeutung. Diese Fristen betreffen sowohl die Einreichung von Anträgen als auch die Reaktion auf gerichtliche Schreiben. Das Versäumen einer Frist kann schwerwiegende Folgen haben, einschließlich der Abweisung von Anträgen oder der Verhängung von Strafen. Daher ist es wichtig, stets den Überblick über alle relevanten Termine zu behalten und bei Unklarheiten rechtzeitig juristische Beratung in Anspruch zu nehmen.

Termine

Ein Scheidungsverfahren kann sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, und es gibt zahlreiche Termine, die eingehalten werden müssen. Dies umfasst nicht nur Gerichtstermine, sondern auch Fristen für die Einreichung von Unterlagen oder die Stellungnahme zu gegnerischen Schriftsätzen. Das Familiengericht legt in der Regel diese Termine fest, und es ist ratsam, sich sofort nach deren Bekanntgabe mit Ihrem Anwalt abzustimmen. Ein verpasster Termin kann den gesamten Prozess verzögern oder gar negativ beeinflussen.

Fristen

Die Fristen im Scheidungsprozess sind gesetzlich festgelegt und können je nach Bundesland variieren. Ein häufiges Missverständnis betrifft die Trennungszeit, die in der Regel ein Jahr beträgt, bevor ein Scheidungsantrag gestellt werden kann, gemäß § 1565 BGB. Auch bei der Zustellung von Gerichtsdokumenten gibt es feste Fristen, innerhalb derer geantwortet werden muss. Es ist ratsam, alle Fristen schriftlich festzuhalten und regelmäßige Erinnerungen zu setzen, um keine wichtigen Termine zu verpassen.

Erinnerungen

Um sicherzustellen, dass keine Fristen versäumt werden, kann es hilfreich sein, ein System zur Fristenüberwachung einzurichten. Dies kann durch digitale Kalender, Erinnerungs-Apps oder durch regelmäßige Abstimmungen mit Ihrem Anwalt erreicht werden. Ein weiterer praktischer Tipp ist, bei jedem Schritt des Verfahrens eine Checkliste zu führen und regelmäßig zu aktualisieren. Dies hilft nicht nur dabei, den Überblick zu behalten, sondern reduziert auch den Stress, der mit der Bewältigung eines Scheidungsverfahrens einhergeht.

Steuer Scheidungskosten Tipps für Sparen 👆

FAQ

Trennungsjahr

Dauer

Das Trennungsjahr ist ein zentrales Element im deutschen Scheidungsrecht und stellt eine zwingende Voraussetzung für die Einreichung der Scheidung dar. Nach § 1565 Abs. 2 BGB muss das Ehepaar mindestens ein Jahr getrennt leben, bevor eine Scheidung beantragt werden kann. Dieses Jahr dient dazu, den Ehepartnern die Möglichkeit zu geben, ihre Entscheidung zu überdenken und sicherzustellen, dass die Ehe tatsächlich unheilbar zerrüttet ist. Während dieser Zeit ist es wichtig, dass die Ehegatten getrennte Haushalte führen, was sowohl räumlich als auch wirtschaftlich interpretiert werden kann. Das bedeutet, dass sie nicht mehr gemeinsam wirtschaften und keine gemeinsamen Aktivitäten des täglichen Lebens mehr durchführen. Diese Trennung kann durch ein gemeinsames Einvernehmen oder durch eine gerichtliche Feststellung belegt werden. Ein häufiger Missverständnis ist, dass das Trennungsjahr unter einem Dach gelebt werden kann, was tatsächlich unter bestimmten Bedingungen möglich ist, jedoch müssen klare Trennungslinien in der Lebensführung gezogen werden.

Beginn

Der Beginn des Trennungsjahres ist ein entscheidender Moment, der genau dokumentiert werden sollte, um späteren rechtlichen Auseinandersetzungen vorzubeugen. Laut Rechtsprechung beginnt das Trennungsjahr mit dem Tag, an dem sich die Ehegatten subjektiv entschließen, nicht mehr als Ehepaar zusammenleben zu wollen und objektiv getrennt leben. Diese Entscheidung sollte idealerweise schriftlich festgehalten werden, um den Nachweis zu erleichtern. Einige Gerichte akzeptieren auch den Tag, an dem ein Ehegatte aus der gemeinsamen Wohnung auszieht, als Beginn des Trennungsjahres. Es ist jedoch wichtig, sich bewusst zu sein, dass eine vorübergehende Versöhnung den Ablauf des Trennungsjahres unterbrechen kann. Eine solche Unterbrechung sollte ebenfalls dokumentiert werden, um Missverständnisse zu vermeiden.

Bedeutung

Die Bedeutung des Trennungsjahres geht über die reine Formalität hinaus. Es bietet den Ehepartnern die Möglichkeit, ihre Lebenssituation zu überdenken und die Auswirkungen einer endgültigen Trennung abzuwägen. In dieser Zeit können wichtige Entscheidungen getroffen werden, die die Zukunft der Familie betreffen, wie zum Beispiel die Regelung des Umgangsrechts der Kinder oder die Aufteilung des gemeinsamen Vermögens. Zudem ist das Trennungsjahr eine Zeit der emotionalen Neuorientierung, in der die Ehepartner lernen, mit der neuen Lebenssituation umzugehen. Das deutsche Scheidungsrecht sieht diese Phase als essentiell an, um überstürzte Entscheidungen zu vermeiden, die später bereut werden könnten. Ein weiterer rechtlicher Aspekt ist, dass während des Trennungsjahres bestimmte Ansprüche, wie der Unterhalt, geprüft und geregelt werden können. Diese Zeitspanne ist also nicht nur eine Wartezeit, sondern ein aktiver Prozess der Trennung und Neuordnung.

Unterhaltsanspruch

Berechnung

Die Berechnung des Unterhaltsanspruchs ist ein komplexer Prozess, der viele Faktoren berücksichtigt. Laut § 1578 BGB richtet sich der Unterhaltsbedarf nach den ehelichen Lebensverhältnissen und den wirtschaftlichen Verhältnissen der Ehegatten. Das bedeutet, dass der Lebensstandard, den die Ehepartner während der Ehe gepflegt haben, als Maßstab für den zu gewährenden Unterhalt dient. Die Einkünfte beider Ehegatten, sowohl aus Erwerbstätigkeit als auch aus anderen Quellen wie Mieteinnahmen oder Kapitalerträgen, werden hierbei berücksichtigt. Dabei wird auch die Leistungsfähigkeit des Unterhaltspflichtigen geprüft, das heißt, es wird ermittelt, inwieweit der zahlungspflichtige Ehegatte in der Lage ist, den Unterhalt zu leisten, ohne seine eigene Existenz zu gefährden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Selbstbehalt, der dem Unterhaltspflichtigen verbleiben muss, um seinen eigenen Lebensunterhalt zu sichern. Diese Berechnungen sind oft komplex und sollten idealerweise mit Hilfe eines erfahrenen Anwalts durchgeführt werden, um Fehler zu vermeiden.

Kriterien

Die Kriterien für die Berechnung des Unterhaltsanspruchs sind vielfältig. Neben den bereits genannten Einkünften und dem ehelichen Lebensstandard spielen auch die Betreuungsbedürfnisse gemeinsamer Kinder eine Rolle. Wenn ein Ehepartner die Kinder betreut, kann dies den Unterhaltsanspruch erhöhen, da dieser Partner möglicherweise nicht in vollem Umfang erwerbstätig sein kann. Zudem werden außergewöhnliche Belastungen berücksichtigt, wie zum Beispiel Krankheitskosten oder Ausbildungskosten der Kinder. Auch die Dauer der Ehe kann Einfluss auf die Höhe des Unterhalts haben. Eine langjährige Ehe rechtfertigt in der Regel einen höheren Unterhaltsanspruch als eine kurze Ehe. Es ist wichtig, alle relevanten Faktoren sorgfältig zu prüfen, um einen fairen und gerechten Unterhalt zu ermitteln. Die Rechtsprechung zu Unterhaltsfragen ist umfangreich und differenziert, weshalb aktuelle Urteile und Entwicklungen stets in die Berechnung einfließen sollten.

Einfluss

Der Einfluss bestimmter Umstände auf den Unterhaltsanspruch kann erheblich sein. Ein wesentlicher Faktor ist die Erwerbsobliegenheit des unterhaltsberechtigten Ehepartners. Dieser ist verpflichtet, seine Arbeitskraft im Rahmen des Möglichen einzusetzen, um seinen Lebensunterhalt selbst zu sichern. Falls dieser Verpflichtung nicht nachgekommen wird, kann der Unterhaltsanspruch gekürzt oder sogar ganz versagt werden. Ein weiteres Einflusskriterium ist das Verschulden an der Ehezerüttung, welches in der Regel jedoch keine Rolle mehr spielt, da das deutsche Unterhaltsrecht auf dem Prinzip der Zerrüttung basiert und nicht auf dem Verschuldensprinzip. Dennoch gibt es Ausnahmen, bei denen das Verhalten eines Ehepartners Auswirkungen auf den Unterhaltsanspruch haben kann, beispielsweise bei einer groben Verletzung der ehelichen Pflichten. Auch eine neue Lebensgemeinschaft des unterhaltsberechtigten Ehepartners kann den Unterhaltsanspruch beeinflussen. Eine solche Gemeinschaft, die die wirtschaftliche Situation des Berechtigten verbessert, kann zu einer Reduzierung oder dem Entfall des Unterhaltsanspruchs führen. In jedem Fall sollten Veränderungen der persönlichen oder wirtschaftlichen Verhältnisse unverzüglich gemeldet werden, da sie die Berechnung des Unterhalts maßgeblich beeinflussen können.

Zustellung Scheidungsantrag Zugewinnausgleich

Scheidungskosten steuerlich absetzen? 👆
0 0 votes
Article Rating
Subscribe
Notify of
guest
0 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments